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Handelsgericht Eupen, 18/06/2009, R.D.C.-T.B.H., 2013/2, p. 135-136

Handelsgericht Eupen 18 juni 2009

CONCESSION
Concession exclusive de vente - Compétence territoriale - Clause d'élection de for désignant le tribunal du siège du concédant situé en Belgique - Clause valable
En application de l'article 4 de la loi du 27 juillet 1961, le concessionnaire peut en tout cas assigner le concédant en Belgique. Les parties peuvent régler librement la compétence territoriale, pour autant qu'il s'agisse, soit du tribunal du siège du concédant, soit du tribunal du siège du concessionnaire. En conséquence, les parties peuvent convenir de la compétence exclusive des tribunaux du siège du concédant situé en Belgique.
CONCESSIE
Concessie van alleenverkoop - Territoriale bevoegdheid - Forumbeding tot aanwijzing rechtbank van de zetel van de concessiegever - Geldig beding
In toepassing van artikel 4 van de wet van 27 juli 1961 kan de concessiehouder in elk geval de concessiegever dagvaarden in België. De partijen kunnen vrij de territoriale bevoegdheid regelen, voor zover het gaat om de rechtbank van de zetel van de concessiegever of de rechtbank van de zetel van de concessiehouder. Bijgevolg kunnen partijen overeenkomen dat de rechtbanken van de zetel van de concessiegever in België exclusief bevoegd zijn.

A.G. Garage Darimont / A.G. KIA Motors Belgium

Siég.: M. Pauls (Handelsrichter) und M.R. Grimar (Richter)
Pl.: Maraite loco Zians & Haas und Sepulchre & Van Bunnen

Nach Durchsicht der Verfahrensakte, insbesondere der durch Gerichtsvollzieher am 24. März 2009 zugestellten Klageschrift, der durch die Klägerin hinterlegten Schlussanträge, der durch die Beklagte hinterlegten Schlussanträge und Unterlagen;

Nach Anhören der mündlichen Erklärungen der Rechtsbeistände der Parteien in der öffentlichen Sitzung vom 4. Juni 2009;

Nach Durchsicht des Gesetzes vom 15. Juni 1935 über den Gebrauch der Sprachen im Gerichtswesen;

Nach Durchsicht des Gerichtsgesetzbuches.

Klagegegenstand und Verfahren

Die Klägerin beantragt eine angemessene Entschädigung für die einseitige Kündigung durch die Beklagte des zwischen Parteien vereinbarten Vertriebsvertrages, dies in Anwendung des Gesetzes vom 25. Juli 1961.

Als erstes bestreitet die Beklagte die örtliche Zuständigkeit des Handelsgerichts Eupen.

Die Parteien haben vereinbart ihre Schriftsätze auf die Frage der örtlichen Zuständigkeit des Handelsgerichts Eupen zu beschränken und in dieser Hinsicht einen Fristenklaender hinterlegt.

Diskussion

Die Parteien haben am 10. Januar 2006 einerseits einen Vertriebsvertrag und andererseits einen zugelassenen Werkstattvertrag abgeschlossen.

Die Art. 29.5 und 29.6 des Vertriebsvertrages bestimmen:

“29.5

Cette convention est régie par le droit belge.

29.6

Les parties s'efforceront de régler les litiges en relation avec cette convention par recours à la médiation commerciale, conformément au règlement du Brussels Business Mediation Center. Une partie ne pourra recourir aux tribunaux - sauf les mesures urgentes ou provisoires - qu'après l'expiration d'un délai de deux mois prenant cours à dater de la notification à l'autre partie de la demande de médiation. Tout litige entre les parties, non résolu par voie de médiation, sera de la compétence exclusive des tribunaux de Bruxelles.”

Der zweite Vertrag enthält die gleichen Klausel unter Art. 4.5 und 24.6.

Die Beklagte trägt vor, dass diese Gerichtsstandsklauseln in vollem Umfang wirksam sind und das Handelsgericht Eupen auf Grund dessen seine örtliche Zuständigkeit ablehnen und die Sache an das Handelsgericht Brüssel verweisen muss.

Die Klägerin ist der Auffassung, dass das Handelsgericht Eupen örtlich Zuständig ist gemäss Art. 4 des Gesetzes vom 27. Juli 1961 über die einseitige Kündigung unbefristeter Vertriebsverträge.

Laut Beklagte findet das Gesetz von 1961 auf den vorliegenden Fall keine Anwendung.

Die Prüfung des anwendbaren Gesetzes, in casu das Gesetz von 1961, erzwingt die Berührung des Grundes des Streitfalles, was die Parteien ausgeschlossen haben.

Wäre das Gesetz von 1961 anwendbar und dessen Art. 4 welcher die Zuständigkeit der Streitfälle bestimmt, kann der Vertragshändler auf jeden Fall den Lizenzgeber in Belgien verklagen, quod est, in hiesigem Fall die Wahl vor dem Richter seines eigenen Wohnsitzes oder vor dem Richter des Wohnsitzes des Lizenzgebers zu laden. Die Wahl ist nicht durch die öffentliche Ordnung betroffen, so dass die Parteien frei die örtliche Zuständigkeit regeln können, es sei jedoch entweder vor dem Gericht des Sitzes des Lizenzgebers, oder vor dem Gericht des Sitzes des Vertragshändlers.

Folglich durften die Parteien ausschliesslich die örtliche Zuständigkeit der Gerichte von Brüssel, Sitz des Lizenzgebers, vereinbaren.

Aus dissen Gründen,

DAS HANDELSGERICHT EUPEN,

Kontradiktorisch und vor jeder Entscheidung zum Grunde urteilend,

- erklärt sich für örtlich unzuständig;

- verweist die Angelegenheit an das Handelsgericht Brüssel;

- behält alles Weitere vor;

(…)